Mittwoch, 17. August 2016

010: Pummel neu definiert (nochmal)

Der alte Pummel war mir je länger desto mehr zu jugendlich und dynamisch. Das passte einfach nicht zum Charakterbeschrieb der Figur. Nun wird der Stift wieder geschwungen und ich präsentiere den nächsten Entwurf von Pummel als Zwischenstand.

Pummel soll ein smpathischer-Loser-Typ sein, bevor er das Mittel entdeckt, seiner Charaktermisere zu entkommen.

Gerne könnt ihr mir eure Meinung per Kommentar hinterlassen – jede Meinung ist willkommen, werte Leser.

Bleibt dran, ich halte euch auf dem Laufenden.

Euer Denis

Mittwoch, 30. März 2016

009: Heldenreise im Comic

Lange wurde ich von vielen kleineren Projekten aufgehalten, nun rollt der Stein wieder. Da ich zugegebenermaßen von Natur aus nicht der begabteste Storyschreiber bin, muss ich mir – wie viele andere wohl auch – Hilfe von außen holen. Nicht in Form einer weiteren Person, sondern von einem Erfolgskonzept, das in den Köpfen der Menschen verankert zu sein scheint: der Heldenreise!

Die Heldenreise handelt zusammengefasst von einem Protagonisten, der einen Mangel hat und zu einem Abenteuer aufbricht, um mit neuen Erkenntnissen und Fähigkeiten, also quasi neugeboren, zurückzukehren.
Etliche Filme folgen genau diesem Konzept. Zum Beispiel "Kevin allein zuhause", "Star Wars" und "Harry Potter". Die Heldenreise ist auch nicht an ein Genre gebunden, es kann sowohl Komödie als auch Action oder Drama sein.

Dazu habe ich mir eine Skriptvorlage erstellt, auf der die 12 Stationen der Heldenreise kurz umschrieben sind. Mit Hilfe dieser Vorlage spinne ich das Konstrukt der Story zusammen, erschaffe alle Akteure der Geschichte (Protagonist, Herold, Schwellenhüter, Mentor, Verbündete und Antagonist) und habe einen idealen Wegleiter für den Verlauf der Geschichte.

Auch hier vergleiche ich regelmäßig, ob und weshalb eine Figur in die Geschichte passt, ob nicht eine andere vielleicht doch besser passt, ob ich alle Fäden der Geschichte wieder aufnehme und zu Ende gedacht habe und ob die Stationen der Geschichte spannend sind oder etwas mehr Schwung reingehört. Der ständige Überblick ist Gold wert. Ich bestehe in dieser Phase nicht auf Ordnung sondern auf kreatives Chaos. Die Ordnung kommt nach und nach auf dem nächsten Blatt und dem darauf folgenden. Wie ein JPG, dass sich nach und nach aufbaut und immer hochaufgelöster wird, um es mal als Geek zu formulieren.

Wer den Blog von Anfang an verfolgt, wird sich vielleicht fragen, wozu denn die Storyboards waren... Die Antwort ist: umsonst. Noch. Da bin ich wohl im anfänglichen Übereifer etwas zu früh an das Storyboard ran. Die Story sollte zuerst stehen und ich glaube, selbst erfahrene Schreiber gehen da taktisch vor. Man sollte sich auch eingestehen können, dass man Fehler macht und daraus lernen. Dennoch habe ich etwas Hilfreiches von dem verfrühten Storyboard gelernt: Jetzt, da ich die Geschichte anhand der Heldenreise aufgleise, habe ich gemerkt, dass ich im Storyboard wichtige Punkte schon viel zu früh angegangen bin und der erzählerische Effekt dieses Wegpunktes niemals die volle Wirkung hätte entfalten können.

Den Stand der Geschichte seht ihr im Bild unten, allerdings könnte Spoilergefahr bestehen, weshalb ich den genauen Blick auf das Geschriebene nur den Leuten empfehle, die das aus Interesse am eigentlichen Geschichtenschreiben betrachten...

Skriptvorlage zur Heldenreise.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

008: Fertige Comic-Seiten

Als kleinen Vorgeschmack, wohin die Reise geht, zwei fertige Seiten des Comics.
Wie immer können die Bilder durch ungeniertes Anklicken vergrössert werden.
Kommentare und Anregungen sind gerne gesehen.


Mittwoch, 29. Juli 2015

007: Storyboard

Was auf den ersten Blick ziemlich chaotisch aussieht, ist für mich der exakte und genau strukturierte Ablauf der Handlung, wie unten auf den ersten 16 Seiten des Storyboards zusehen ist.
Dort ist definiert, wieviele Panels es pro Seite gibt und was in denen passiert. Der Text wird nur stichwortartig vermerkt, denn dafür benutze ich ein separates Heft, das im Gegensatz zum Storyboard-Heft ein Musterbeispiel an Sauberkeit ist.

Das wirklich Harte am Geschichten (er)finden sind für mich die Story-Entscheidungen: Wo fängt man an, wenn einem die ganze Welt offen steht? Und in welche Richtung läuft man, wenn man an die erste Weggabelung kommt, von der aus unendlich viele Wege abzweigen?
Meine Antwort darauf: einfach mal loslaufen. Ob man richtig oder falsch gelaufen ist, merkt man daran, dass man plötzlich keinen Bock mehr hat, die Geschichte so weiterzuspinnen und es mühsam wird. Dann ist man in einer Sackgasse. Also zurück auf Los.
Vor diesem Storyboard habe ich einige Wege eingeschlagen, sie wieder verworfen, neu angefangen und so weiter. Schlussendlich gibt es kein richtig oder falsch, man entscheidet einfach für sich, ob es gut oder schlecht ist. Und wenn die Figur im Kopf anfängt zu leben und "selber" zu handeln, weiss man, dass man richtig ist.





Montag, 27. Juli 2015

Diverses: Zeitungsbericht über den Comic


006: die erste Testseite

Um zu testen, ob der neue Pummel so funktioniert und zu sehen, ob mir der Stil, die Grösse der Panels, die Strichdicke und -dynamik, Detaildichte etc. so gefällt, habe ich zwei Panels der ersten Seite mal umgesetzt. Panel 1 ist eine beliebte Technik, um den Leser an die Szene und die Welt des Hauptcharakters heranzuführen. Ein sogenannter "Establishment Shot". Panel 2 wird die Büroboxen zeigen, um gewissermassen näher an die Szene heranzuzoomen, um dann in Panel 3 im Geschehen anzukommen.

Die Ränder der Panels werden bewusst von Hand gezogen, um die Dynamik und Lebendigkeit zusätzlich zu unterstreichen. Die angestrebte Originalgrösse ist etwas grösser als A5.
Allerdings sind die Textblasen im dritten Panel dazu noch etwas zu klein. Glücklicherweise habe ich die im Photoshop auf einer eigenen Ebene gelassen, um das nachträglich ändern zu können und flexibel zu bleiben. Um unnötigen Aufwand und Nerven zu sparen ist es wichtig, möglichst wenig destruktiv zu verfahren und Ebenen zu benutzen.

Zum zeichnen benutze ich übrigens ein Wacom Cintiq Companion. Erstens weil das Gerät explizit zum Zeichnen gemacht ist und man das merkt, und zweitens um einen weiteren Arbeitsschritt, das Scannen und Säubern der Seiten, zu sparen.


005: Redesign der Figur

Irgendwie war mir Pummel zu rundlich und zu unförmig, um damit einen ganzen Comicband zu zeichnen, weshalb ich ein Redesign der Figur gemacht habe. Zudem kämpfe ich ständig mit meinem Hang zur Perfektion. Sprich: jede Linie zu schliessen. Die Zeichnungen sollen dynamisch und lebendig wirken.

Abbildung 1 zeigt den neuen Körper von Pummel, auf dem er schon auf Stelzen steht. Der lange Mantel zur Tarnung ist rausgeflogen, weil er der Geschichte nicht zuträglich ist.



Abbildung 2 ist der ausgewählte Pummel, mit und ohne Stelzen sowie einer Skizze, wie er in Bewegung aussehen könnte. Das letzte Wort ist in Sachen Aussehen – speziell dem Kopf – noch nicht gesprochen, aber es geht in die richtige Richtung.

Sonntag, 26. Juli 2015

004: Modelsheet mit Gesichtsausdrücken

Um den frischgeborenen Pummel richtig zum Leben zu erwecken und zu sehen, ob er als Figur funktioniert, habe ich angefangen, ein Modelsheet mit Gesichtsausdrücken zu zeichnen. Der Grundaufbau des Kopfes besteht aus zwei aufeinanderliegenden Kreisen, wie man bei näherem Betrachten gut sehen kann.

Auch wenn viele von uns es in der Schule gehasst haben, aber hier ist die Geometrie etwas wirklich Praktisches:
man erhält einen Massstab für seine Figur. Die Proportionen vom Kopf zum Körper, die Grösse der Nase etc. sollten separat definiert werden, damit man eine Vorlage hat, auf die man immer zurückgreifen kann.


003: erste Illustrationen

Da ich vorhabe, mit Kapiteln zu arbeiten, habe ich hier ausprobiert, ob das so funktioniert.
Pummel auf Stelzen und als kleines Würstchen, als das er sich anfangs sieht.

Abbildung 2 zeigt Pummel, wie er kurz darauf in der ersten Reinzeichnung aussah.




002: erste Skizzen

Nach ein paar Versuchen ist die Stossrichtung schnell gefunden und mit dem Fineliner ausgezogen.
Der süsse kleine Zwiebelkopf ganz rechts stammt von meiner besseren Hälfte und gewinnt hier ganz klar den Cuteness-Contest.


001: die Prämisse

Pummel, ein kleiner, dicker und erfolgloser Mann hat die Schnauze voll vom Verlierer-Dasein. Auf seiner Suche nach Anerkennung und Erfolg geht er heimlich auf Stelzen durchs Leben und gerät dadurch in brenzlige und absurde Situationen, in denen er aufzufliegen droht.

000: Einleitung

Liebe Leser, liebe Schaulustige,

mein Name ist Denis Klook und ich zeichne einen Comic.
Wer schon immer wissen wollte, wie das funktioniert – und dazu gehöre ich nach wie vor auch –, der darf gerne regelmässig hier vorbeischauen. Hier lasse ich mir in mein Zeichnungsbuch und über die Schulter schauen, zeige Gedankengänge auf und ihr seht den Fortschritt quasi live.

Das ist mein Erstlingswerk und ich werde Fehler machen. Ihr werdet euch vielleicht teilweise fragen, was zur Hölle ich mir da überlegt habe und ob das nicht irgendwie besser geht. Wahrscheinlich. Aber nur durch Taten lässt sich das herausfinden. Ihr seid herzlich eingeladen, mich bei meiner abenteuerlichen Reise zu begleiten.

Warum ich das tue? Weil ich es schon als Kind tun wollte. Zwar habe ich bereits Comics – hauptsächlich Onepager – veröffentlicht, aber es ist an der Zeit für etwas, das man sich ins Regal stellen kann. Etwas, was man später seinem Kind weitergeben kann oder einfach etwas, das auf dem Klo rumliegt um bei Gelegenheit gelesen zu werden. Wie auch immer es benutzt wird: ich möchte nicht nur Konsument bleiben, sondern dem Comic als Medium etwas beitragen.

Am 20. Mai 2015 erhielt ich für die Idee zum Projekt den Literaturförderpreis des Kanton Solothurns.
Ihr seht also, es gibt nun, im Alter von 30 Jahren, kein zurück mehr. Die Öffentlichkeit schaut zu und das ist auch gut so. Natürlich blogge ich hier drin nicht alles (manches ist auch zu peinlich) ihr sollt ja am Schluss auch den Comic kaufen.*

Euer in Zukunft über alles Verehrter

Denis


* unverbindliche Kaufempfehlung.